Ungewöhnliche Einblicke in eine versunkene Welt – WVER warnt: Beim Betreten der freigewordenen Flächen droht Lebensgefahr – Feuerwehr musste Touristen schon zwei Mal aus dem Schlamm befreien
Rursee – Der Rursee hat derzeit einen sehr niedrigen Wasserstand. Hier und da kommen die ersten Inseln wieder zum Vorschein, die viele Jahre lang von den Wassermassen verdeckt gewesen sind. Aber auch Grundmauern von Bauernhöfen, die vor gut 80 Jahren dem Stausee weichen mussten, tauchen wieder auf.
Für manche Touristen hat der niedrige Wasserstand seinen besonderen Reiz. Doch ist extreme Vorsicht geboten. Auch wenn es so aussieht, als könnte man die eine oder andere Insel jetzt trockenen Fußes erreichen, der Schein trügt gewaltig. Der Feuerwehr-Löschzug Woffelsbach rückte am vergangenen Sonntag bereits zum zweiten Mal aus, um einen Menschen zu retten, der sich in den Schlick gewagt hatte und in diesem langsam zu versinken drohte. Der Aufenthalt im Staubereich ist mit oder ohne Wasser grundsätzlich verboten, so dass man sich also unter Umständen nicht nur sinnlos in Gefahr begibt, sondern auch noch strafbar macht.
Statt der 205 Millionen Kubikmetern Wasser, die der Rursee fassen könnte, befinden sich zurzeit knapp 62 Millionen Kubikmeter im See. Doch dramatisch ist der tiefe Pegel für die Wasserwirtschaft nicht. Im Jahr 2000 war der Pegelstand noch niedriger als derzeit.
Das Wasser fehlt aufgrund der mangelnden Niederschläge im Frühjahr 2011. Im Sommer hingegen wurden die Niederschläge von der Vegetation aufgesaugt, so dass der Sommerregen den Pegelstand des Rursees kaum beeinflusste. Da auch der Oktober und November noch immer nicht die Niederschläge gebracht haben, die man in diesen Monaten eigentlich gewohnt ist, kann man jetzt nur weiterhin warten. Irgendwann wird der Regen schon kommen und der Rursee sich wieder mit Wasser füllen.
Eifeler Presse Agentur/epa